#20 Fragen über Fragen

On

Das Erlebnis während und nach des ersten Gottesdienstes ließ mich nicht los. Die Frage kreiste immer wieder in meinen Gedanken: War das Gott?

Ich erinnere mich noch, wie ich im Bett lag und durch die Decke starrte und mit ihm redete: „Warst das wirklich du? Warst das du, der immer bei mir war, und mir das Gefühl gab, dass alles gut wird? Warum offenbarst du mir erst jetzt deine Liebe? Meine Kindheit wäre viel erträglicher gewesen mit der Gewissheit, dass du an meiner Seite bist und mich liebst! Warum erst jetzt?!“

Ich fühlte mich wie ein verletztes Kind, das vom Papa in den Arm genommen wurde, aber trotzig gegen seine Brust schlägt und schreit „Wo warst du all die Jahre?! Ich bin 33 und du zeigst dich erst jetzt!“

Es war unfassbar viel Liebe, die mir entgegenkam, aber ich fühlte auch sehr viel Schmerz aus meiner Vergangenheit, der nicht hätte sein müssen, wenn ich gewusst hätte, dass er bei mir ist.

Oder musste die Vergangenheit so sein, wie sie war, damit ich jetzt die bin, die ich bin?

Die ersten Tage nach dem Gottesdienst musste ich erst einmal verdauen. So ein scheinbar unscheinbares Ereignis hat mein Leben und meine ganze Wahrnehmung auf den Kopf gestellt.

Nachdem das erste Gefühlschaos beseitigt war, schaltete sich auch irgendwann der Kopf ein und ich versuchte, die Dinge klarer und logischer zu betrachten.

Hatte ich nicht selbst immer gesagt, dass ich an Gott glaube und etwas Höheres existiert, das mich leitet? Warum haut es mich dann so um, wenn ich die Bestätigung erhalte?

Wenn es wirklich Gott war, der mir diese Liebe gezeigt hat, warum fällt es mir so schwer sie anzunehmen?

Liegt es daran, dass dieses Thema in unserer Gesellschaft so negativ behaftet ist, ich mir Gedanken mache, was Andere über mich denken oder ich einfach Angst habe?

Fragen über Fragen.

Mein Kopf hat regelrecht Pingpong mit den Fragen gespielt. Dann kam ich für mich zu einem Entschluss.

Ich höre auf mein Herz und öffne in meinem Verstand die Tür für die Möglichkeit, dass Gott und Jesus existieren. Ich öffne mich für diese Tatsache und schaue, wohin es mich führt.

Bereits in anderen Artikeln hatte ich erwähnt, dass ich das Gefühl habe, dass etwas mich leitet. Was ist, wenn es Jesus war, der die ganz Zeit angeklopft hat? Ich kann mit diesem Wissen doch nicht einfach ignorieren, dass es klopft. Ich kann ihn doch nicht vor der Tür warten lassen. Und ich kann auch nicht vergessen und ignorieren, was ich gefühlt habe.

Es ist nicht so, dass ich noch nie geliebt habe oder geliebt wurde. Ich habe zwei unglaubliche Kinder zur Welt gebracht, für die ich mein Leben hergeben würde, so sehr liebe ich sie. Natürlich liebe ich auch meinen Mann, aber auf eine andere Weise. Und auch einige andere Menschen haben einen Platz in meinem Herzen.

Aber Gottes Liebe ist anders. Vollkommen, bedingungslos, rein, ohne Vorurteile … und einfach überwältigend.

Und so habe ich die Barriere in meinem Kopf überwunden und die Tür zu meinem Herzen geöffnet. Nach dem Motto: Kopf aus, Herz an.

Das ist jetzt über ein halbes Jahr her und es ist so viel seither passiert.

Mehr dazu im nächsten Artikel …

PS: Ein kleiner Spoiler, wie Gott mit mir unter anderem kommuniziert.

In dem Moment, in dem ich den Artikel fertiggestellt und gespeichert habe, ploppt eine App-Benachrichtigung auf. In meiner Bibel-App (ja, das gibt es tatsächlich) gibt es immer einen Vers des Tages. Siehe Screenshot.

Unfassbar, oder?

Categories:

Tags:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert