Jetzt ist es tatsächlich über 5 Monate her, seitdem ich zuletzt geschrieben habe. Es ist ein ganzes Leben in dieser Zeit vergangen. Ständig habe ich über diesen Blog nachgedacht:
Soll ich weiterschreiben? Wofür? Für wen? Werden die Menschen lesen wollen, was ich zu berichten habe?
Tja, ich denke, Gott möchte, dass ich weitermache.
Jetzt fragst du dich vielleicht, was passiert ist, dass ich aufgehört habe? So unfassbar viel. Ich werde, denke ich, eine ganze Buchreihe darüberschreiben.
Der letzte Artikel, den ich verfasst habe, zeigt den Beginn einer sehr emotionalen Reise in meinem Leben. Es war der Startschuss für mein neues Leben. Und das ist nicht nur so dahin gesagt, wie man es häufig tut, sondern genau so, wie es da steht: Es war der Startschuss für ein neues Leben.
Ich habe erkannt und gefühlt, dass Gott tatsächlich existiert. Und in den letzten Monaten hat er mir immer und immer wieder bewiesen, dass es so ist. Wahrlich hat er mir gezeigt, dass er immer da war, mein ganzes Leben lang. Er hat jede Träne gesehen und jedes Lachen gehört, jede Verletzung mitgetragen und stets auf mein Herz aufgepasst.
Ich denke, ich wusste schon immer, dass er bei mir ist.
Das vergangene Jahr ist wie eine Art Bootcamp verlaufen, eine intensive Schulung des Glaubens an Jesus Christus. Und ich bin bis jetzt noch ein blutiger Anfänger, auch wenn man bedenkt, dass ich nicht beim Religionsunterricht geschlafen habe und auch fleißig zum Konfirmandenunterricht gegangen bin.
Und warum?
Religion ist nicht Glaube. Wusste ich vorher nicht. Eine Religion ist menschengemacht, bespickt mit Traditionen, Ritualen und einer Vielzahl von Regeln und Vorschriften. Ja, vieles basiert auf der Bibel. Doch etwas wirklich Entscheidendes wusste ich nicht: Du brauchst eine wahre Herzensbeziehung zu Jesus Christus.
Der kopflastige Mensch, würde jetzt sagen, und so war ich vorher auch, bevor ich es selbst erfahren habe: „Wie soll das denn gehen? Er ist vor zig Jahren gekreuzigt worden.“
Und dann kam der Moment, in dem ich diese unfassbar starke, unvergleichliche Liebe im und nach dem Gottesdienst gespürt habe. Das hat mir die Augen geöffnet. Da ist um mich herum so vieles, was ich nicht sehen und nicht verstehen kann. Aber es ist dennoch da! Und ein Teil von mir hat es immer gewusst. Ich habe in meinem Herzen gefühlt, dass bestimmte Dinge richtig und andere falsch sind. Ich wusste, dass Ereignisse passieren mussten, auch wenn sie in diesem Moment wehtun. Ich wusste, dass da noch mehr ist, meine Augen aber geblendet sind.
An diesem Tag, wo ich zum ersten Mal bei diesem Gottesdienst war, war es so, als hätte man mir einen Schleier vom Kopf gezogen und ich konnte endlich besser sehen und besser hören. Und da war nichts Okkultes oder Satanistisches. Die Menschen lobten Gott mit Liebe und Demut. Es war Frieden im Raum. Wo hast du so etwas zuletzt gefühlt – einfach Frieden und Liebe?
Also, was ist jetzt Glaube?
Alles andere als Religion. Der Glaube an Jesus Christus geht so tief, dass es schwer ist, ihn in wenigen Worten zusammenzufassen. Es wird ihm einfach nicht gerecht. Ich werde in den folgenden Artikeln Stück für Stück erzählen, wie Gott sich mir offenbart und welche Wunder er vollbracht hat. Denn er ist so unfassbar gut!
Er hat mein ganzes Leben geradegerückt, mir gezeigt, wie verquer die Welt ist, welche Sünden ich in meinem Leben begangen habe und wie aufrichtig er mich trotz allem liebt. Gott hat kräftig in meiner Vergangenheit aufgeräumt; einfach mal den ganzen Eimer voller Traumata und Verletzungen ausgekippt, wie ein Kleinkind eine LEGO-Kiste. Und dann begann das Erstaunliche:
Stell dir vor, es liegt jetzt ein riesiger Haufen LEGO-Steine vor dir. Sie symbolisieren die ganzen Gebilde deiner Vergangenheit. Sie wurden alle durcheinander geworfen und größtenteils sind sie auseinandergebrochen. Und genau das passiert, wenn du dich entscheidest, an Jesus zu glauben und dein Leben mit ihm zu leben.
Es wird aufgeräumt. Der Heilige Geist kippt erst einmal alles aus, holt allen Dreck hervor, der sich am Boden gesammelt hat, und sortiert allen Müll heraus, der sich dazwischen versteckt hat.
Dann habe ich erst wahrlich gesehen, was für eine Unordnung in meiner innerlichen LEGO-Kiste war. Sehr viele kaputte Gebilde und Bausteine flogen umher. Das war mir gar nicht klar. Zudem habe ich mich sehr für den Dreck und Müll geschämt, der sich darin versteckt hatte.
Es waren schwere Monate.
Es war eine Zeit, in der wir uns als Familie zurückgezogen haben, da wir sehr verletzlich waren. Ich sage wir, da das Gleiche parallel auch bei meinem Mann geschah. Das Gefühlschaos bei uns als Eltern hat wiederum großen Einfluss auf die Kinder. So kam der Entschluss: Wir lassen uns durch den Herrn reinigen und in der Zeit bleiben die Türen unseres Hauses geschlossen, damit nicht wieder alles umgepustet wird, was gerade zusammengefegt wurde.
Eine gute Entscheidung.
Aufräumen befreit, aber der Weg bis zur Ordnung ist nicht immer leicht. Ich denke, der Reinigungsprozess wird auch noch einige Zeit weiterlaufen, denn auch mit der Grundreinigung sind wir bislang nicht durch. Und dass danach noch kontinuierlich geputzt werden muss, ist klar.
Aber jetzt mal Klartext und nicht in bildlicher Sprache:
Gott hat mir vieles aus meiner Vergangenheit gezeigt, viele Sünden, falsche Glaubenssätze, viele Traumata und Wunden und auch, woher das alles gekommen ist.
Ich habe bereits vor einigen Jahren festgestellt, dass ich vieles aus meiner Kindheit vergessen habe. Und immer wieder, auch während der Beziehung mit meinem Mann, habe ich festgestellt, dass Dinge, die scheinbar gerade erst passiert sind, aus meinem Kopf verschwunden sind. Ich erinnere mich noch an Streitgespräche, wo er mir sagt: „Warum hast du das gesagt?“ „Warum hast du das gemacht?“ Aber ich wusste darauf keine Antwort, obwohl es erst Stunden her war. Das ist viele Male passiert. Jesus hat mir eine Antwort gegeben, und dafür war es nötig, ganz unten in meiner Kiste den Dreck auszugraben.
Ich habe sehr viel über mich selbst erfahren. Warum ich in bestimmten Situationen gehandelt habe, wie ich gehandelt habe. Warum ich Dinge gesehen habe, wie ich sie gesehen habe? Warum ich mich immer so leer und verloren gefühlt habe, obwohl ich doch scheinbar alles hatte. Warum ich mir als Teenager und auch als Erwachsene das Leben nehmen wollte, aber es nicht tat, weil ich nicht verstanden habe, woher dieses Gefühl und der Wunsch kommen.
Jetzt weiß ich es. Und dafür brauchte ich keinen Therapeuten. Kein Therapeut der Welt hätte es geschafft, diese Nuss zu knacken; und dann noch in diesem Tempo! Ja, ich bin schon eine harte Kokosnuss. Aber nichts, was der Herr nicht packt.
Es war und ist bis jetzt schmerzhaft, alle hervorgekommenen Dinge. Doch Gott hat mich damit nicht allein gelassen. Gott hat mir gesagt und er tut es step by step, dass er mich wieder aufbaut, alle Wunden heilt, alle kaputten Gebilde und Bausteine repariert und die Wahrheit über falsche Glaubenssätze hervorholt.
Vielleicht klingt vieles für dich jetzt unglaublich oder abstrakt. Hätte mir das jemand zuvor erzählt, würde ich auch so denken. Aber ich werde weiter berichten und ich werde vorn anfangen. Jedes kleine und große Wunder, jede Offenbarung von Gott ist es wert, erzählt zu werden. Und es gibt so vieles zu erzählen …
Mehr dazu im nächsten Artikel.
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