Ich hatte euch doch mal davon erzählt, dass Gott in den letzten Monaten ganz schön in meinem Leben aufgeräumt hat. Aus den paar Monaten sind mittlerweile über ein Jahr geworden und jetzt bin ich ein anderer Mensch.
Welchen Bereich er bei mir sehr stark überarbeitet hat?
Das Bild der Frau.
Und Gott ist da noch lange nicht fertig mit mir. Ich habe mal in einer Predigt gehört, dass man in der Schule des Heiligen Geistes nicht durchfallen kann, nur wiederholen.
Na, Halleluja.
(Kleiner Exkurs: Dreieinigkeit oder Trinität: Gott besteht aus drei Personen- Vater, Sohn Jesus Christus und Heiliger Geist. So hat Gott auch uns erschaffen, ihm ähnlich, mit Seele, Körper und Geist.)
Oder anders gesagt: Gott erzieht jeden von uns, wie ein Vater seine Kinder. Er will, dass wir uns so entwickeln, wie er es von Anbeginn an geplant hat. Auf diesem Erziehungsweg müssen wir laufend Lektionen lernen, um zu wachsen. Wenn wir also den gleichen Hindernissen immer wieder begegnen, kann es daran liegen, dass wir bislang nicht daraus gelernt haben und jedes Mal den gleichen Fehler machen.
So langsam fallen mir solche Situationen auf, nicht immer, aber immer häufiger, bis dann irgendwann der Groschen fällt, was ich an dieser Situation verstehen sollte.
Selbst heute hatte ich solch einen Moment. Ich war im Badezimmer, badete meine Tochter und dachte darüber nach, welche Pläne Gott für mein Leben hat. Er hat mir schon einige Dinge gezeigt, wie, dass ich noch viel in der Welt reisen und über das reden werde, was in meinem Leben widerfahren, ist.
Und ich stand da im Bad und dachte nur: Wie soll ich das denn schaffen? Ich komme doch häufig mit meinem Alltag nicht klar. Zwischen den Wäschebergen, dem Kochen und der Kindererziehung? Jetzt ist noch Baby Nummer drei unterwegs.
Ich kann das nicht! Wie soll ich das denn packen?!
Und einige Minuten später kam dann der Groschen angerollt.
Denn es ist so: Gott möchte eine Herzensbeziehung mit uns führen, wie ein Vater mit seinem Kind. Er möchte den Alltag mit dir teilen, dich unterstützen, an allem beteiligt sein. Er will von dir gebraucht werden.
Natürlich freut sich jeder Vater darüber, dass sein Kind alleine laufen kann, aber nicht damit es fortgeht, sondern immer wieder in seine Arme zurückläuft. Gott liebt uns und möchte einen festen Platz in unserem Leben haben. Das heißt nicht nur, dass wir ihm einmal im Jahr an der Weihnachtsmesse ein Geburtstagslied singen, sondern jeden Tag mit ihm gemeinsam durchleben.
Und genau in den Momenten, in denen ich nicht stark sein kann, ist er stark für mich. Und genau dann geschehen Wunder.
Wichtig ist aber dabei, nicht immer nur zu beten und zu bitten. Eine Beziehung ist keine Einbahnstraße.
Wenn ich jetzt an meinen Sohn denke: Der hat eine sehr lange Wunschliste von den unterschiedlichsten Dingen. Diese wird er aber nur bekommen, wenn er beginnt zuzuhören und zu gehorchen. Für Ungehorsamkeit kann ich ihn einfach nicht belohnen. Dann muss er eben seine Lektion noch einmal lernen und wiederholen.
Genauso funktioniert es auch mit unserem Gott.
Er hat uns viel zu sagen, nur wir müssen, genau, wie mein Sohn, lernen zuzuhören und das zu tun, was Papa sagt. Dann kommen auch alle Geschenke vom Himmel gefallen. Papa weiß es eben besser, und auch ich muss mich darin üben, nicht trotzig zu denken, dass ich es besser weiß.
Tja, da habe ich mich gerade selbst ertappt, dass ich manchmal genauso handle wie mein Sohn.
Es ist Zeit für die nächste Stufe Richtung Wachstum: auf Papa hören und gehorsam sein.
Zurück zum Thema.
Also war die heutige Erkenntnis, dass ich nicht alles alleine schaffen muss. Ich soll lernen, meinen Alltag gemeinsam mit Gott zu gestalten und ihn in alle Kleinigkeiten einzubeziehen. Nur wenn ich ihm meine Lasten abgebe, kann er sie auch für mich tragen. Das ist dann meine Challenge für die kommende Zeit.
Wie das in etwa aussieht? Hier ein paar Beispiele, die ich weiter ausbauen werde:
Unsere Tochter, vier Jahre alt, stibitzt gerne die Fernbedienung der Klimaanlage. Sie ruft damit immer ihre Oma an. 😊 Meistens sammle ich die Fernbedienung dann irgendwo im Haus wieder ein, aber dieses Mal war sie über Tage nicht auffindbar. Sie musste doch irgendwo sein, dachte ich mir.
Schlussendlich fragte ich den Heiligen Geist: „Kannst du mir sagen, wo die Fernbedienung ist?“ Im nächsten Moment hörte ich in meinem Kopf „Schau unter dem Kühlschrank nach.“
Da war sie auch. Ich hätte mir viel Zeit und Ärger sparen können, hätte ich Gott sofort eingebunden.
So mache ich es bereits mit dem Kochen, wenn ich wieder nicht weiß, was ich zubereiten soll. Und ich werde auch zukünftig die Streitereien der Kinder an Gott abgeben, denn da habe ich mir den Mund schon so fusselig geredet und bin nicht weitergekommen. Da hilft nur ein Wunder. Ich weiß ja jetzt, woher ich es bekomme.
Aber in der Situation, in der ich zu mir sagte „Ich kann nicht mehr!“, kam ich auch vor etwa einem Jahr.
Tatsächlich kam da die Erkenntnis wieder im Badezimmer. Die Worte in meinem Kopf waren: „Du musst nicht alles sein.“ Es sprudelte so viel Erleichterung und Freude in mein Herz, dass es nur eine Aussage von Gott sein konnte.
Tja, worauf war das „Du musst nicht alles sein.“ bezogen? Es bezieht sich auf die Rollen einer Frau, die ich dachte, erfüllen zu müssen. Aber das muss ich gar nicht.
In meinen damaligen Augen und in meinem ehemaligen Gesellschaftsbild musste eine Frau auf ihre Art und Weise immer gut aussehen, egal wann und wo und egal wie viele Kinder sie geboren hatte. Eine Frau sollte sexy, fröhlich, emanzipiert, erfolgreich, eine super Köchin, eine geduldige, liebevolle, aufopferungsvolle Mutter sein, aber gleichzeitig auch eine Karrierefrau, die nicht auf ihren Ehemann angewiesen ist … und die Liste ist so lang …
Da haben sich über die unzähligen Jahre Medienbeschallung und schlechter Vorbilder einige falsche Bilder in mein Herz eingeschlichen.
Denn ich habe tatsächlich versucht, das Bild einer Frau, wie es vielfach in Filmen und Co. gezeigt wird, zu erfüllen, und mich dann schlussendlich gefragt, warum ich nicht glücklich bin und warum meine Ehe nicht so perfekt ist, wie sie hätte sein sollen. Denn ich erfülle doch angeblich alle Kriterien.
Weil das alles Schwachsinn ist.
Und ich bin Gott unendlich dankbar dafür, dass er mir gesagt hat, dass ich das alles nicht muss. Es hat einen großen Rucksack von meinen Schultern genommen und eine Tür für mich geöffnet, wo ich endlich die Möglichkeit ergreifen konnte, so zu sein, wie ich bin. Ich habe viel über mich herausgefunden.
Ich mag es zum Beispiel nicht, wenn andere Männer mir schöne Augen machen. Früher gab mir das eine Art Bestätigung, dass ich attraktiv bin und in das „Schönheitsbild“ hineinpasse. Jetzt sehe ich das eher als eine respektlose Geste.
Kein Mann hat einer verheirateten Frau schöne Augen zu machen. Und natürlich bin ich schön, denn Gott hat mich geschaffen. Und wer bin ich, seine Schöpfung zu kritisieren!? 😄
Dementsprechend habe ich mit der Zeit auch meinen Kleidungsstil geändert. Alle figürlichen Merkmale gehören meinem Mann und die darf auch nur er sehen. Das heißt: kein Ausschnitt, keine engen Leggings, Jeans oder Tops, Shorts oder Bikinis.
Klingt gerade sehr drastisch, und es war auch keine Entscheidung, die ich über Nacht gefällt habe. Das ging über Monate. Stück für Stück habe ich immer mehr Kleidungsstücke bewertet und genau darauf geachtet, wie ich mich darin fühle. Viele Teile landeten in der Stoffkiste zum Umnähen.
Mittlerweile trage ich überwiegend Röcke und Kleider. Sie sind fraulich, elegant, zeigen nicht zu viel und sind bequem. Es gefällt mir, nicht weil es modern ist, sondern, weil ich mich darin wohlfühle.
Wie mein Mann das findet?
Klasse! Und ich bin ihm sehr dankbar, dass er mir, obwohl er schon lange wollte, dass ich meine Hotpants in die Tonne schmeiße, Zeit und Raum gelassen hat, dass ich diese Entscheidung alleine treffen konnte.
Fragst du dich jetzt vielleicht, wie das denn gehen soll, so verhüllt im Sommer in Südamerika?
Aber mal im Ernst. Schau dir mal die Länder genauer an, in denen es so richtig heiß ist. Laufen die Leute da den ganzen Tag im Bikini herum, abgesehen von Miami?
Nein. Sie verhüllen und schützen sich vor der Sonne durch Kleidung. Ich weiß, in Deutschland genießt man tatsächlich jeden einzelnen Sonnenstrahl, weil sie dort so selten sind. Aber dafür direkt nackig machen?
Früher habe ich mich immer beobachtet und unwohl gefühlt, wenn ich Haut gezeigt habe. Und ich habe es gemacht, weil es die anderen auch taten. Tja, jetzt mache ich es einfach nicht mehr.
Und was sich noch so alles verändert hat, erzähle ich euch im nächsten Artikel.
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